Press Release
CMS Berlin 2025: Digitalisierung prägt die Reinigungsbranche tiefgreifend
Trägerverbände BIV, VDMA und IHO erläutern Marktentwicklungen und Branchentrends.
Vom 23. bis 26. September wird die CMS Berlin erneut zum zentralen Treffpunkt der europäischen Reinigungsbranche. Auf der Leitmesse für Reinigung und Hygiene präsentieren Aussteller aus dem In- und Ausland ihre neuesten Produkte bei gewerblichen Reinigungsmaschinen und -geräten sowie bei Reinigungs-, Pflege- und Desinfektionsmitteln. Im Fokus der Reinigungsmesse stehen 2025 insbesondere digitale Lösungen, Automatisierung, Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit sowie steigende regulatorische Anforderungen.
Gebäudereiniger-Handwerk: Zuwachs an SV-Beschäftigung, Umsatz steigt
Mit rund 658.000 Beschäftigten (Stand 2024) ist und bleibt die Gebäudereinigung die personalintensivste Handwerksbranche Deutschlands. Konstanter Trend ist der Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung (aktuell: 67,8 % SV-Beschäftigung vs. 27,8 % geringfügige Beschäftigung, 4,4 % tätige Inhaber). Seit 2008 ist die SV-Beschäftigung in der Branche um mehr als 40 % gestiegen. Der Branchenumsatz hat 2024 erstmals die 27-Milliarden-Euro-Marke durchbrochen. Der deutsche Reinigungsmarkt liegt damit weiterhin deutlich an Europas Spitze. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) vertritt als Unternehmens-Dachverband die Interessen seiner rund 2.500 Mitgliedsbetriebe, die rund 85 Prozent des Gesamtmarktes repräsentieren.
Personalmangel bremst Wachstum, KI spielt Schlüsselrolle
In den ersten Monaten des Jahres hat der BIV den Fokus auf die politische Lobbyarbeit gerichtet und mit Blick auf die Bundestagswahl und die Bildung einer neuen Bundesregierung klare Forderungen formuliert, unter anderem für einen massiven Bürokratieabbau sowie für Strukturreformen im Bereich des Sozialversicherungssystems. So haben die Lohnnebenkosten in Deutschland mit zuletzt 42,3 Prozent ein Rekordniveau erreicht, welches Unternehmen wie Beschäftigte zunehmend belastet.
Mit Abstand größte Herausforderung für die Branche ist und bleibt der zunehmende Personalmangel. Laut BIV-Verbandsumfrage fehlt den Unternehmen zusätzliches Personal in einer Größenordnung von bis zu 10 %. Dies gibt mehr als jeder zweite befragte Gebäudedienstleister an. Mehr als ein Fünftel der Betriebe beziffert den Personalbedarf auf bis zu 20 %. Die Digitalisierung mit Automation, Sensorik oder Robotik könne ein Baustein gegen den Personalmangel sein, so Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich, der die CMS Berlin als innovativste internationale Netzwerkplattform des Jahres bezeichnet: „Wir freuen uns darauf, die Branche zusammenzubringen und den Austausch über die Zukunft der Gebäudereinigung zu fördern.“
Im Bereich der Digitalisierung gebe es in den Unternehmen aktuell insbesondere ein gesteigertes Interesse an den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz: „KI spielt eine Schlüsselrolle, um die Herausforderungen der Branche zu meistern, neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen und Effizienzen zu steigern“, so der Bundesinnungsmeister.
Reinigungsmaschinenbauer vorsichtig optimistisch
Die Umsätze der Reinigungsmaschinenhersteller entwickelten sich im Jahr 2024 insgesamt robust, fielen aber je nach Abnehmerland und Segment unterschiedlich aus. Während die Umsätze im Ausland positive Impulse erfahren haben, vollzogen die Umsätze im Inland, ähnlich wie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, eine Seitwärtsbewegung. Bei den Segmenten ging zum Beispiel der Inlandsumsatz von Scheuer- und Kehrsaugmaschinen leicht zurück, gleichzeitig konnte der Umsatz mit Mietmaschinen gesteigert werden. Für das laufende Jahr 2025 zeigt sich die Branche vorsichtig optimistisch. „Mit Blick in die Zukunft dürften sich die geplanten massiven staatlichen Investitionen aufgrund nachgelagerter Effekte positiv auf den deutschen Reinigungsmarkt auswirken“, so Frank Ulbricht, Vorsitzender des Fachverbands Reinigungssysteme im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Eine Prognose zur Entwicklung der Weltmärkte fällt derzeit aber aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten sehr schwer“, ergänzt Ulbricht. So betrachten die Reinigungsmaschinenhersteller, die traditionell mit einem Exportanteil von deutlich über 80 % aufwarten, die Handelspolitik der neuen US-Regierung mit großer Sorge. Handelskonflikte und neue Zollschranken sind Gift für den Welthandel und die Weltwirtschaft. Zudem verhindert Abschottung den fairen, freien Wettbewerb und reduziert die Innovationskraft. „Selbst wenn ein tiefgreifender Handelskonflikt noch abgewehrt werden kann, sorgt die Sprunghaftigkeit der US-Regierung für Unsicherheiten im Markt“, erklärt Ulbricht.
Hohes Potential durch Digitalisierung der Reinigungsbranche
Frank Ulbricht hebt hervor, wie viel Potenzial in der Digitalisierung der Reinigungsbranche liegt: „In der Reinigungswelt lassen sich zahlreiche Prozesse und Methoden durch Daten optimieren. Durch die Digitalisierung werden viele neue Möglichkeiten geschaffen, um Prozesse effizienter zu machen und Reinigung bedarfsorientiert und effizient anzubieten sowie zielgerichtet durchzuführen“. Gerade in der Zeit seit dem Ende der Coronakrise zeigt sich auf Kundenseite, auch wegen des Arbeitskräftemangels, ein stark wachsendes Interesse an automatisierten Lösungen und autonomen Maschinen. Weiterhin kann z. B. das Reinigungsmanagement mit bereits in großer Fülle vorhandenen Gebäudedaten kombiniert werden. Dies geht so weit, dass intelligente Reinigungsroboter mit der digitalen Infrastruktur der Gebäude kommunizieren und so automatisch an die Stellen geleitet werden, wo sie ihre Arbeiten am effizientesten verrichten können. „Die Digitalisierung unterstützt die Reinigungskräfte vor Ort – dies wird vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels zunehmend relevanter. Zudem können Arbeitsplätze in der Reinigungsindustrie durch Digitalisierung und Automation ergonomischer und attraktiver für die Beschäftigten, aber auch kosteneffizienter gestaltet werden. Wir freuen uns als VDMA-Fachverband mit den Partnerverbänden, die neuesten Entwicklungen live und in Farbe auf der CMS Berlin präsentieren zu können“, so Ulbricht abschließend.
Trendwende geschafft in der Reinigungschemie
Die im Interessensverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO) organisierten Hersteller für professionelle Reinigungs- und Desinfektionsmittel blicken voller Vorfreude auf die CMS Berlin 2025. „Mit über 34 % Marktanteil ist Deutschland für unsere Mitglieder der wichtigste Markt in Europa. Daher werden wir viele Innovationen ganz gezielt erstmals auf der CMS präsentieren, noch viel wichtiger ist uns aber der persönliche Austausch mit den Gebäudedienstleistern“, sagt Markus Häfner, Fachbereichsvorsitzender beim IHO. Nach Jahren der pandemiebedingten Stagnation und wirtschaftlich besonders herausfordernden Rahmenbedingungen, verzeichnen die Anbieter eine gesteigerte Nachfrage. Mit knapp 10 % Volumen- als auch Umsatzwachstum im Jahr 2024, wächst die Gebäudereinigung zwar weniger stark als z. B. die – ebenfalls CMS-relevante – Zielgruppe Gesundheitswesen, dennoch ist eine Trendwende offensichtlich. Erfreulicherweise ist die positive Entwicklung in allen wichtigen Segmenten, wie z.B. Unterhaltsreiniger, Sanitärreiniger und Grundreiniger, spürbar. Auch die intensiven Bemühungen der Hersteller, über umweltfreundliche Rohstoffauswahl, erhöhte Konzentration oder recycelte Verpackungen, besonders nachhaltige Produkte anzubieten, werden vom Markt honoriert. Bereits jedes fünfte verkaufte Produkt ist umweltzertifiziert.
Der positiven Marktentwicklung stehen eine exponentielle Regulatorik der europäischen Behörden und die Gefahr einer marktausschließenden Einstufung relevanter Inhaltsstoffe, allen voran Ethanol, entgegen. Der IHO und seine Mitglieder begleiten diese Entwicklung mit Sorge, welche auch Auswirkungen auf die Gebäudedienstleister haben kann. Aktuelle gesetzliche Entwicklungen und Vorgaben werden daher auch Teil des CMS Praxisforums sein, so stellt u.a. der IHO den neuen, anwenderfreundlichen Leitfaden zu Lagerung und Transport von Reinigungsprodukten vor. Markus Häfner erklärt: „Wir bemühen uns durch unsere Verbandsarbeit und vorausschauende Produktentwicklung, die Effekte für die Gebäudedienstleister auf kleinstmöglichem Niveau zu halten. Stattdessen möchten wir mit den Gebäudedienstleistern den Fokus auf moderne Rezepturen legen, die die Reinigung effizienter gestalten können.“ Hierfür bietet die CMS eine ideale Plattform für den Austausch von Wissen und das Kennenlernen von Produkten, welche viele Hersteller – zum Teil auch live – an den Ständen präsentieren werden.
Pressefotos der CMS Berlin können Medienschaffende für ihre redaktionelle Berichterstattung nutzen.
Weitere-Informationen: www.cms-berlin.de
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Über die CMS Berlin
Als Leitmesse für Reinigung und Hygiene bringt die CMS Berlin die Branche wieder vom 23.- 26. September 2025 live in Berlin zusammen. Auf der elften CMS Berlin 2023 präsentierten über 420 Aussteller aus 25 Ländern auf mehr als 31.000 Quadratmetern einen kompletten Marktüberblick über Produkte aus allen Bereichen der gewerblichen Reinigungstechnik. Rund 21.000 Besucher:innen informierten sich auf der viertägigen Fachmesse. Damit zog die CMS Berlin so viele Besucher und Besucherinnen an wie noch nie.
Veranstaltet wird die CMS Berlin im zweijährigen Turnus von der Messe Berlin GmbH. Trägerverbände sind der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV); der Fachverband Reinigungssysteme im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA); sowie der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz für industrielle und institutionelle Anwendung (IHO).
Über die Messe Berlin
Seit 200 Jahren ist Berlin Messestandort, seit vielen Jahrzehnten einer der wichtigsten weltweit. Als landeseigene Messegesellschaft konzipiert, vermarktet und veranstaltet die Messe Berlin jedes Jahr hunderte Live-Events. Der Anspruch ist es, auf allen Veranstaltungen den Besucherinnen und Besuchern ein herausragender Gastgeber zu sein, bestmögliche Geschäftsimpulse zu geben und faire Bedingungen für Jede und Jeden zu gewährleisten. Dieses Selbstverständnis spiegelt sich im Unternehmensmotto: Messe Berlin – Hosting the World.